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Vor 500 Jahren starb Hans Süß
Exkursion der Freunde der Plassenburg zur Kulmbach-Ausstellung nach Kronach
Auf die Spuren des berühmtesten Malers der Stadt Kulmbach begeben sich in diesen Tagen die Freunde der Plassenburg. Im Jahr 1522 starb der Renaissance-Künstler in Nürnberg, dessen Name seit Jahrhunderten Gegenstand der Diskussion ist: Heißt er nun Hans von Kulmbach, Johann oder Hans Süß, Hans Fuß oder Hans Wagner? Letztendlich darf man laut Freunden der Plassenburg als sicher annehmen, dass er wirklich ein Johann oder Hans aus Kulmbach war. In Kronach auf der Veste Rosenberg wurde vor einigen Wochen die Sonderausstellung „Renaissance in Franken – Hans von Kulmbach und die Kunst um Dürer“ eröffnet, die einen detaillierten Blick auf den um 1500 vor allem in Nürnberg tätigen Kulmbacher und seine Kollegen und Konkurrenten wirft.
In den vergangenen Jahren haben sich Forscher in Polen und Deutschland intensiver mit dem oft im Schatten Albrecht Dürers stehenden Künstler auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang entstand zunächst im Jahr 2018 die Ausstellung „Der Meister und Katharina : Hans von Kulmbach und seine Werke für Krakau“ im Polnischen Nationalmuseum in Krakau und jetzt die sich dezidiert dem zeichnerischen Genie des Kulmbachers widmende Schau in Kronach. Museen auf der ganzen Welt zeigen Werke des Hans Süß, darunter das Metropolitan Museum in New York, die Offizien in Florenz und die Alte Pinakothek in München.
Unter dem Motto „Kulmbach 1522“ gibt es eine Reihe von Veranstaltungen der Freunde der Plassenburg , die im kommenden Jahr in ein wissenschaftliches Symposium zu Kulmbachs bedeutendstem Künstler münden wird. Viele der aktuellen Forschungserkenntnisse sind in die Ausstellung in Kronach eingeflossen und helfen, den Künstler besser zu fassen und zu verstehen.
„Diese Ausstellung zu unterstützen war den Freunden der Plassenburg ein Herzensanliegen, hat unser Verein doch bereits in den vergangenen Jahrzehnten Publikationen zu Hans von Kulmbach herausgegeben oder mitfinanziert“, begründet der Vorsitzende Peter Weith das Engagement in Kronach. Leider konnte aus den unterschiedlichsten Gründen keine Ausstellung in der Heimatstadt des Künstlers auf die Beine gestellt werden. Doch als bekannt wurde, dass in der direkten Nachbarschaft auf Basis vor allem fränkischer Bestände aus den Sammlungen der Universität Erlangen-Nürnberg und der Fränkischen Galerie Kronach eine hochkarätige Ausstellung entstehen würde, habe man nicht gezögert und diese gerne finanziell unterstützt. „Das Interesse in Kulmbach an seinem berühmtesten Künstler ist groß, sodass wir Freunde der Plassenburg gerne Exkursionen zu dieser Ausstellung anbieten“, so Weith. Am kommenden Samstag, den 24.09.2022, fahren die Freunde der Plassenburg mit einem Bus nach Kronach, wo sie vom Kurator der Ausstellung prof. Dr, Manuel Teget-Welz empfangen und in die Feinheiten der Kulmbach´schen Zeichenfähigkeiten eingeführt werden.
Seine künstlerischen Fähigkeiten waren es, die ihn neben Dürer aus der Reihe der anderen Renaissancekünstler Frankens und Deutschlands um 1500 heraushebt. Er war ein Meister des Zeichnens und verstand es wie kaum ein anderer Farben zu mischen und einzusetzen.
Das Landschaftsmuseum Obermain auf der Plassenburg besitzt mit einer Predella, ein Altargemälde mit vier Kirchenvätern von Hans von Kulmbach. Im Hohenzollernmuseum ist ein prachtvolles Rosenkranzgemälde des Meisters zu sehen, das sein Können in der Farbgebung und seine Detailversessenheit zeigt. Auch den Altar der Dreifaltigkeitskirche in Neudrossenfeld zieren Gemälde des Hans von Kulmbach.
Zu seinen Lebzeiten hatten höchste Kreise Interesse an den Schöpfungen des fränkischen Künstlers. Bedeutende Auftraggeber Hans von Kulmbachs waren die Familie Tucher in Nürnberg, sowie die Hohenzollern in Franken. Für diese Familie der Markgrafen fertigte er die Vorzeichnungen für das Hohenzollernfenster in St. Sebald in Nürnberg und das berühmte Porträt von Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach, das heute die Alte Pinakothek in München ziert. Auch Kaiser Maximilian scheint zu seinen Kunden gehört zu haben, wie seine Mitarbeit an dessen Kaiserfenster in St. Sebald in Nürnberg und ein Porträt der Mailänderin Bianca Maria Sforza, der zweiten Ehefrau des Habsburgers, nahelegen.
Abfahrt zu Exkursion ist um am 23.09.2022 um 9:00 Uhr in Oberzaubach am Busparkplatz und um 9:30 Uhr am Schwedensteg in Kulmbach. Im Anschluss an die Führung um 10:30 Uhr besteht die Gelegenheit zum Mittagessen im Biergarten und Restaurant auf der Bastion Marie bei eigenem Bier oder zur Erkundung der Festung und der benachbarten Altstadt bevor um 14:30 Uhr die Rückfahrt angetreten wird. Die Kulturfahrt wird zu günstigen Konditionen möglich Dank freundlicher Unterstützung der Firma GlenDimplex aus Kulmbach.
Die Fahrt und der Eintritt sind für Vereinsmitglieder frei. Nichtmitglieder zahlen einen Kostenbeitrag von 15 Euro. Eine vorherige schriftliche Anmeldung unter der Telefonnummer 09221/878470 oder der E-Mailadresse peter.weith@freunde-der-plassenburg.-de ist aus organisatorischen Gründen erforderlich. Für Selbstfahrer ist der Treffpunkt um 10:15 Uhr vor dem Museumseingang im Fürstenbau. Nähere Informationen gibt es unter www.freunde-der-plassenburg.de oder auf facebook.com/plassenburg/ .
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Eine Predella, ein meist querrechteckiges Gemälde als Untersatz für einen Altar der Gotik und de Renaissance, des Hans von Kulmbach von etwa 1515 zeigt vier Kirchenväter und ist ein Prunkstück im Landschafsmuseum Obermain auf der Plassenburg. Die Freunde der Plassenburg fahren am kommenden Samstag zur Hans von Kulmbach-Ausstellung nach Kronach. Foto: Peil

Detailversessenheit und Farbenpracht präsentiert das Rosenkranzgemälde des von 500 Jahren verstorbenen Hans von Kulmbach im Hohenzollernmuseum auf der Plassenburg. Auf der Beste Rosenberg in Kronach würdigt noch bis zum 30.Oktober eine Ausstellung das zeichnerische Werk des Kulmbachers. Foto: Peil
Glockenklang für Frieden und Geld für einen alten Feind
Kirchen und Freunde der Plassenburg erinnern an die Toten von 1553 und der Corona-Pandemie – Spendenaufruf für Nürnberger Stadtmauer
Vor 468 Jahren wurde Kulmbach während des Zweiten Markgrafenkriegs (1552 bis 1554) von Truppen aus Sachsen, Braunschweig, Bamberg, Nürnberg, Mainz, Böhmen und anderen Reichsständen gestürmt und erobert. Es war für die Stadt unter der Plassenburg die wohl schwärzeste Stunde ihrer Geschichte. In diesem Krieg kämpfte Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach gegen eine Vielzahl von deutschen Fürsten, Bischöfen und Städten um Land und Geld. Er versuchte auf Kosten von Nürnberg und den Bistümern Bamberg und Würzburg zu ein Herzogtum Franken zu schaffen. Nach anfänglichen Erfolgen verlor er entscheidende Feldschlachten und musste zusehen, wie seine Residenzstadt Kulmbach 1553 in Flammen aufging und sich die Festung Plassenburg im darauf folgenden Jahr ergab.
Gedenken wegen Corona
„Schon zum zweiten Mal muss in diesem Jahr Corona bedingt das seit 1928 stattfindende Gedenken der Freunde der Plassenburg an die blutige Nacht des 26. November 1553 entfallen“, bedauert der Vorsitzende des Vereins, Peter Weith. „Der Tag des Heiligen Konrad, der 26. November, markiert eine Zäsur in der Geschichte der Bierstadt. Tausende von Soldaten zogen plündernd und mordend durch die Straßen. Wer nicht erschlagen wurde, verhungerte, als die Feinde alle Nahrungsmittel raubten.“ Seit vielen Jahren werde das Gedenken öffentlich bei abendlichen Stadt- und Museumsführungen, Vorträgen sowie einem gemeinsamen Gebet und anschließendem Genuss heißer Getränke und Gebäck in der Altstadt feierlich begangen. In diesem Jahr wäre ein Rundgang um die damals heftig beschossene Stadtmauer Kulmbachs geplant gewesen, bei dem Brennpunkte des Geschehens vom Konraditag 1553 aufgesucht werden sollten, wie etwa der Ort, an dem die Feinde durch eine Bresche eindrangen.
10 Minuten Glockenläuten um 18:00 Uhr
Der Verein hat sich nun etwas anderes einfallen lassen. Weith erklärt den ersten Teil der diesjährigen Gedenkaktion: „Alle Kulmbacher sollen vom Geläut der Glocken an diese Katastrophe von 1553 und an die aktuelle Corona-Katastrophe erinnert werden. Die Glocken der Schlosskirche der Plassenburg und die der katholischen wie auch evangelischen Stadtpfarrkirchen Kulmbachs werden am Freitag um 18:00 Uhr für 10 Minuten läuten.“ Pfarrer Ulrich Winkler von der evangelischen St. Petrikirche und Dekan Hans Roppelt von der katholischen Pfarrei Unserer Lieben Frau sowie die Schlösserverwaltung hätten sofort ihre Bereitschaft erklärt, die Glocken ihrer Kirchen für dieses Gedenken läuten zu lassen. So wirken heute die einst in den 1550er Jahren noch so verfeindeten Konfessionen friedlich zur Erinnerung und Mahnung zusammen. Sie erinnern an die Toten von 1553 und an die mehr als 120 Todesopfer, die die Corona-Pandemie bisher im Raum Kulmbach gefordert hat. Die Klänge sollen auch dazu ermahnen, Frieden zu halten. Weith ruft alle Kulmbach dazu auf, um 18:00 Uhr die Fenster zu öffnen und dem Geläut über Kulmbach zu lauschen und vielleicht kurz in Gedanken an die Toten innezuhalten und vielleicht für Frieden und ein Ende der Pandemie in Franken, Deutschland und der Welt zu beten.
Stadtmauern im Fokus
Statt der Kulmbacher Stadtmauer soll nun in diesem Jahr die riesige Nürnberger Umwallung Thema des Gedenktags sein: Die Freunde der Plassenburg rufen alle Kulmbacher und Franken auf, sich an der Spendenaktion der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zur Sanierung der größten Deutschen Stadtmauer zu beteiligen. Das über 4,5 Kilometer lange Bauwerk ist ein Meisterwerk des Wehrbaus, doch bröckelt es an vielen Stellen und muss dringend restauriert werden. „Die Stadtmauer Nürnbergs war im selben Krieg ein Jahr zuvor von den Kulmbachern beschossen worden“, erinnert die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Jennifer Grafunder. Bei der Beschießung wurde die Verteidigungsanlage teils schwer beschädigt. Der damals noch einen quadratischen Grundriss besitzende Laufertorturm musste viele Treffer einstecken. Die Reichstadt Nürnberg trat daraufhin in Verhandlungen mit dem Markgrafen und erklärte sich bereit, an Albrecht Alcibiades eine gewaltige Summe zu zahlen und ihm Geschütze zu liefern, um eine dauerhafte Belagerung und eventuell eine Eroberung und Plünderung zu verhindern.
Die „Dicken Türme“ entstehen
Unmittelbar nach Kriegsende wurde ab 1556 die Stadtmauer Nürnbergs von Georg Unger repariert und die mittelalterlichen Anlagen wurden für zu erwartende künftige Kriege modernisiert. Dabei entstanden durch Ummauerung der bestehenden quadratischen nun die vier charakteristischen Türme an den Stadttoren. Oben wurde jeweils eine Artillerieplattform für Kanonen geschaffen. Die „Dicken Türme“ Nürnbergs entstanden also aus den Erfahrungen des Kriegs mit dem Markgrafen Albrecht Alcibiades und den Kulmbachern.
Spenden für die Stadtmauer Nürnberg
„In Nürnberg hat die Stadt gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz eine Spendenkampagne speziell für die Sanierung der Stadtmauer gestartet. Zufällig soll im jetzt beginnenden Bauabschnitt der Laufertorturm und genau der Bereich saniert werden, dem die Kulmbacher 1552 am heftigsten zugesetzt haben“, erläutert Grafunder die Idee für den Spendenaufruf. Im heute runden dicken Laufertorturm stecke ja sogar der alte Turm, den die Kulmbacher beschossen haben, noch im Inneren drin. Und schließlich habe die Deutsche Stiftung Denkmalschutz vor fünf Jahren auch die Sanierung des Roten Turms an der Kulmbacher Stadtmauer mitfinanziert. Da biete es sich laut Grafunder an, jetzt gerade hier in Kulmbach dafür zu werben, die Spendenkampagne für Nürnberg zu unterstützen: „Jeder Euro hilft. Es soll eine friedensbejahende Geste sein, wenn aus der Stadt der früheren Kriegsgegner ein Aufruf kommt, bei der Spendenaktion für die Nürnberger Stadtmauer zu helfen.“
Und dies scheint dringend nötig: Besagter Laufertorturm ist laut Angaben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bereits zum Teil eingerüstet, um das Herabfallen von Steinen zu verhindern. Der kreisrunde Dachstuhl über der Kanonenplattform muss statisch gesichert und neu gedeckt werden. Die Belastungen des ständig zunehmenden Verkehrs, des Leitungsbaus, von Frostschäden und Salzeinwirkungen haben zu teilweise erheblichen Schäden an den Mauern geführt. „Diesmal sind wir Kulmbacher aber nicht Schuld an den Schäden der Nürnberger Stadtmauer“, schmunzelt Weith.
Obs aus Kulmbach und Nürnberg begrüßen Spendenaufruf
Kulmbachs Oberbürgermeister Ingo Lehmann begrüßte gegenüber den Freunden der Plassenburg deren konstruktive Initiative und ihren positiven Symbolcharakter, da hier aus einer fränkischen Stadt Hilfe für eine andere kommen soll. Der Leiter des Stadtmarketings Nürnberg Alexander Franke dankte dem Verein schriftlich im Namen von Oberbürgermeister Marcus König für das tolle Engagement zugunsten der Nürnberger Stadtmauer und hofft auf viele Spenden. Er wünscht auch den Kulmbachern eine friedliche Vorweihnachtszeit.
Nürnberg und Kulmbach haben viel gemeinsam
Die Kulmbacher haben mit Nürnberg viele gemeinsame historische Anknüpfungspunkte. Die Beziehungen der beiden Städte sind Jahrhunderte alt. Die „Kulmbacher“ Hohenzollern waren ja auch Burggrafen von Nürnberg. Ihr Smybol, der Burggrafenlöwe, findet sich allerorten in der Kulmbacher Altstadt an Brunnen, Häusern und auf der der Plassenburg. Nürnberger kämpften zwar gegen Kulmbacher im ersten und im zweiten Markgrafenkrieg. Später aber fand Markgraf Christian mit seinem Gefolge während des Dreißigjährigen Krieges hinter der Nürnberger Stadtmauer für viele Monate Schutz. Der Maler Hans von Kulmbach hat die meiste Zeit seines Schaffens in Nürnberg verbracht. Eine lange wechselvolle Geschichte zweier fränkischer Städte wird nun mit einer Spendenaktion wieder in den Focus der Öffentlichkeit gerückt.
Der Vereinsvorsitzende Weith ruft daher zur Mithilfe auf: „Die Stadt Nürnberg und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wissen um die Bedeutung des herausragenden Denkmals und benötigen Unterstützung. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende für die Verteidigungsanlagen!“
Spendenkonto Deutsche Stiftung Denkmalschutz
IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400
Verwendungszweck: PR06555-01 Verteidigungsanlagen Nürnberg
BIC: COBA DE FF XXX
Nähere Informationen zur Spendenaktion für Nürnberg unter:
www.denkmalschutz.de/denkmal/verteidigungsanlagen-nuernberg.html
Vor fünf Jahren unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz auch die Sanierung des Roten Turms an der Kulmbacher Stadtmauer:
https://www.denkmalschutz.de/presse/archiv/artikel/hilfe-fuer-den-roten-turm-in-kulmbach.html
Allgemeines zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz:
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland. Sie setzt sich seit 1985 kreativ, fachlich fundiert und unabhängig für den Erhalt bedrohter Baudenkmale ein. Ihr ganzheitlicher Ansatz ist einzigartig und reicht von der Notfall-Rettung gefährdeter Denkmale, pädagogischen Schul- und Jugendprogrammen bis hin zur bundesweiten Aktion Tag des offenen Denkmals. Rund 600 Projekte fördert die Stiftung jährlich, vor allem dank der aktiven Mithilfe und Spenden von über 200.000 Förderern. Insgesamt konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bereits rund 6.000 Denkmale mit mehr als einer halben Milliarde Euro in ganz Deutschland unterstützen.
www.denkmalschutz.de
- Heftig sind die neuen Schäden an der ab 1556 vom Nürnberger Stadtbaumeister Georg Unger errichteten Fassade des Laufertorturms. Teile der Sandsteinverkleidung platzen ab. Geld für die Sanierung wird benötigt. Die Freunde der Plassenburg rufen dazu auf, die gemeinsame Spendenkampagne der Stadt Nürnberg und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu unterstützen. Foto: Stadt Nürnberg
- Riesig, aber friedlich, thront heute die Plassenburg über der Altstadt von Kulmbach, die am 26. November 1553 im Zuge des Zweiten Markgrafenkriegs von Braunschweiger, Nürnberg, Bamberger und anderen Truppen erobert und zerstört worden war. Die Glocken der Stadtpfarrkirchen werden am 26. November um 18:00 Uhr für zehn Minuten zur Erinnerung an die Zerstörung Kulmbachs läuten. Foto: Peilnsteiner
- Die Nürnberger Stadtmauer im nordwestlichen Altstadtbereich zwischen Plärrer und Rathenauplatz.
- Der zeitgenössische, colorierte Holzschnitt des Nürnberger Künstlers Hans Glaser zeigt das brennende Kulmbach am 26. November 1553 mit den Türmen und Toren der Stadtmauer und die noch unzerstörte Plassenburg auf dem Burgberg mit den schwarz-weißen Hohenzollernfahnen. Der originale Holzschnitt wird in der Studienbibliothek Dillingen aufbewahrt und wurde als Postkarte vom Verein Freunde der Plassenburg herausgegeben. Repro: Holger Peilnsteiner
- Da steckt ein quadratischer Turm drin: Erst 1556 wurde der Laufertorturm rund ummauert. Vor 100 Jahren war er noch in ganz guter Verfassung. Heute platzen Teile der Sandsteinverkleidung ab, ein Gerüst muss Passanten schützen. Ansichtskarte mit Foto von Ludwig Riffelmacher ca. 1920.
- Porträt des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach aus der Plassenburg. 1552 beschossen seine Truppen die Stadtmauern von Nürnberg. Im Jahr darauf halfen Nürnberger Kanonen, eine Bresche in die Kulmbacher Stadtmauer zu schießen, sodass sie am 26. November erstürmt werden konnte. Der Markgraf verlor den Krieg und Nürnberg erholte sich bis ins 19. ahrhundert nicht mehr von den Schulden aus diesem Konflikt. Repro: Peilnsteiner
- Der Vereinsvorsitzende der Freunde der Plassenburg Peter Weith.
Plassenburg ziert neuen Geldschein
Freunde der Plassenburg geben eigene Banknote heraus: Souvenir und Sammelobjekt
Eintausend Geldscheine mit der Plassenburg als Motiv lieferten die Freunde der Plassenburg im Beisein von Oberbürgermeister Ingo Lehmann an den Museumsshop der Plassenburg. Die Banknote mit dem Nennwert 0-Euro hat die Größe eins 20-Euro-Geldscheins und wird nicht von der Europäischen Zentralbank, sondern vom Verein Freunde der Plassenburg herausgegeben. Sie sind auf dem gleichen Papier wie echte Euroscheine gedruckt, außerdem verfügen sie über eine Reihe der wichtigsten Sicherheitsmerkmale des regulären Zahlungsmittels wie Wasserzeichen, Kupferstreifen, Hologramm, Durchsichtsregister, Sicherheitshintergrund, fluoreszierende unsichtbare Tinte und eine individuelle Seriennummer, die bei jedem Schein einzigartig ist. Damit auch wirklich niemand auf den Gedanken kommt, die Scheine als Zahlungsmittel nutzen zu wollen, wurde deutlich der Hinweis „Eurosouvenir“ aufgedruckt. Erfunden hat den 0-Euro-Schein im Jahr 2015 der Franzose Richard Faille.
Ab sofort in Kulmbach erhältlich: 0-Euro-Schein mit der Plassenburg
Der Schein der Freunde der Plassenburg stellt das Kulmbacher Wahrzeichen als Collage grandios in Szene: Als detailreiche und feinst ausgeführte violette Grafiken sind die Südfassade der Plassenburg, die Arkaden des Schönen Hofs und das Reiterstandbild von Markgraf Christian aus dem Kasernenhof auf der Vorderseite dargestellt. „Die Vorlagen für diese Grafiken stammen von Mitgliedern der Freunde der Plassenburg und die Bayerische Schlösserverwaltung gab die Erlaubnis, die Burg auf einem Souvenir-Schein darstellen zu lassen“, erläuterte der Vereinsvorsitzende Peter Weith anlässlich der Übergabe der Banknoten an OB Ingo Lehmann. Der 0-Euro-Schein sei zwar ein Souvenir, werde allerdings in derselben Druckerei hergestellt, die auch die tatsächlichen Euro-Banknoten für eine ganze Reihe von EU-Mitgliedsstaaten produziert: Oberthur in Colombes bei Paris.
Tagesausflug brachte Idee
Die Idee kam Weith während einer Tagesfahrt der Freunde der Plassenburg 2019 nach Regensburg ins neue Museum der Bayerischen Geschichte. Der dortige Museumsreferent Timo Nüßlein, ebenfalls Kulmbacher und Mitglied der Freunde der Plassenburg, stellte damals einen 0-Euro-Schein als Werbemaßnahme des Hauses der Bayerischen Geschichte vor. „So etwas könnten wir auch zur Plassenburg herausgeben“, schoss es Weith damals durch den Kopf. Seinem Vorschlag stimmte die Vorstandschaft einstimmig zu. Innerhalb des Vereins wurden Motive ausgesucht und die violetten Noten wurden gestaltet und gedruckt. „Dabei ist jeder Schein einzigartig, denn alle haben eine unterschiedliche Seriennummer“.
Eine ganze Reihe von international bekannten Museen, Denkmälern, Städten und auch Freizeiteinrichtungen haben in den vergangenen fünf Jahren 0-Euro-Scheine mit grafisch ansprechenden Motiven angeboten, darunter der Eifelturm in Paris, der Petersdom in Rom, das Brandenburger Tor in Berlin und die Akropolis in Athen. Seit dieser Woche reiht sich die Plassenburg in diese illustre Gruppe von europäischen Wahrzeichen ein.
3.000 Geldscheine
Der Plassenburg-Geldschein wurde in einer Geldruckerei in Frankreich hergestellt und ist auf dem gleichen Papier wie echte Euroscheine gedruckt und verfügt ebenso über Sicherheitsmerkmale wie Wasserzeichen, Kupferstreifen, Hologramm, Durchsichtsregister und eine individuelle Seriennummer, die bei jedem Schein einzigartig ist. Repro: Peil
- Im Schönen Hof, der auch die Vorderseite des neuen Geldscheins ziert, übergab der Vorsitzende der Freunde der Plassenburg, Peter Weith (zweiter von links) symbolisch die erste Banknote an Oberbürgermeister Ingo Lehmann im Beisein des dritten Bürgermeisters Dr. Ralf Hartnack (links) und der neuen Leiterin des Landschaftsmuseums Obermain und des Deutschen Zinnfigurenmuseums Nina Schipkowski. Foto: Peil
Die erste von 3.000 Plassenburg-Banknoten, die der Verein Freunde der Plassenburg herausgegeben hat, erhielt der Kulmbacher Oberbürgermeister Ingo Lehmann vom Vorsitzenden Peter Weith im Schönen Hof. Ab sofort ist der Souvenirschein im Museumsshop der Plassenburg, beim Tourismus- und Kongress-Service der Stadt Kulmbach und bei den Freunden der Plassenburg erhältlich. Foto: Peil
Die Souvenir-Banknoten erfreuen sich bei Touristen wie auch bei einer immer größer werdenden Sammlergemeinde hoher Beliebtheit. „Noch bevor wir die Geldscheine in dieser Woche in den Verkauf gegeben haben, lagen uns schon für mehr als 300 Plassenburg-Banknoten Bestellungen vor“, teilte Weith mit. Der Verein hat eine Auflage von 3.000 Geldscheinen drucken lassen.
Die Sammlergemeinde ist international und Treffen sowie Tauschbörsen finden oft genau an den Orten statt, die solche Souvenirscheine zieren. Einen offiziellen Geldwert haben Null-Euro-Scheine zwar nicht, doch unter Sammlern werden schon einige mit dreistelligen Eurobeträgen gehandelt.
OB Lehmann zeigte sich auf der Burg begeistert: „Ich denke, dass die Rechnung der Freunde der Plassenburg aufgehen wird und durch die Herausgabe eines solchen Souvenirscheins der Bekanntheitsgrad der Plassenburg weiter steigen kann und hoffentlich auch mehr Besucher kommen werden“. Ihn freue es, dass so jedermann die Möglichkeit habe, die Burg mit nach Hause zu nehmen.
Verkaufsstellen
Ab sofort ist der Souvenirschein mit dem Kulmbacher Wahrzeichen zum Preis von 2,00 Euro im Museumsshop auf der Plassenburg, beim Tourismus & Veranstaltungsservice der Stadt Kulmbach und bei den Freunden der Plassenburg (www.freunde-der-plassenburg.de) erhältlich. Der Erlös fließt in die gemeinnützige Vereinsarbeit. Bestellungen der 0-Euro-Scheine (zuzüglich Versandkosten) sind möglich per Telefon unter 09221-87847-0 oder per E-Mail an bestellung@freunde-der-plassenburg.de.
Plassenburg 0 Euro Banknote Vorderseite
- In satten Violetttönen mit feinsten Schraffuren und Schattierungen sind die Südfassade der Plassenburg, die Arkaden des Schönen Hofs und das Reiterstandbild Markgraf Christians auf dem neuen 0-Euro-Geldschein der Freunde der Plassenburg dargestellt. Foto: Peil